Sommer in Aschaffenburg - Teil 2: Adrenalin und Spaß im Kletterwald Haibach

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Als ich heute morgen aufwachte, war mein erster Gedanke:

 

"Worauf hab ich mich da eingelassen?"

 

Meine allererste Blog-Kooperation erwartete mich und das auch noch mit einem Klettergarten! Nicht, dass ich das schlecht finden würde - ganz im Gegenteil! Ich hatte das ja auch selbst angestoßen ABER:  "DU HAST HÖHENANGST" sagte der kleine Teufel auf meiner linken Schulter. Hmmm....ich kam ins Grübeln. Wie komme ich eigentlich auf die Idee, eine Kooperation mit einem Klettergarten einzugehen, wenn ich Höhenangst habe? "ACH, HÖHENANGST! DIE BESIEGEN WIR!" meldete sich darauf hin der Engel auf meiner rechten Schulter. "AUßERDEM, VERSPROCHEN IST VERSPROCHEN UND JUNIOR FREUT SICH AUCH SCHON DARAUF!"

 

Verdammt, kein Argument zog mehr und so schwang ich die Beine aus dem Bett und rief meinem Sohn entgegen:

 

"GUTEN MORGEN SCHATZ!

HEUTE GEHT ES ZUM KLETTERN!"

 

Ob ich es tatsächlich geschafft habe, meine Angst zu überwinden, wie es so ist, im Kletterwald und wo meine Grenzen lagen? Komm, ich zeig es Dir: Helm auf, Gurt an! Jetzt geht es in den:

Warum Kooperation?

 

Warum eine Kooperation mit einem Klettergarten, wenn ich unter Höhenangst leide? Ganz einfach: Mein Sohn ist ein absoluter Kletter-und Boulder-Fan --> Ich berichte gerade in meiner Artikelreihe Sommer in Aschaffenburg über unser schönes Aschaffenburg und seine Umgebung! Was liegt also näher, als einfach mal unverbindlich wegen einer Blog-Kooperation im Kletterwald anzufragen?! Nichts, richtig! Und sieh da: Wir hatten Glück! Felix Schwab, Teil-Inhaber vom Kletterwald Haibach, antwortete innerhalb kurzer Zeit und signalisierte Interesse an einer Zusammenarbeit. Meinem Vorschlag, 2 x freier Eintritt gegen einen Blogbeitrag, stimmt er zu. Klasse! Wir freuten uns sehr! Dass ich dabei auch klettern muss, hatte ich erstmal in den Hintergrund geschoben, lach. Sollte ich mich nicht trauen, hatt ich ja einen Kletterexperten an meiner Seite, der den Park auf Herz und Nieren testen wollte. ;-)

 

Mir ist es wichtig zu betonen, dass trotz Kooperation meine Meinung völlig unbeeinflusst war und ist und ich nur das berichte, was wirklich der Wahrheit und Richtigkeit entspricht!

Der Kletterwald Haibach

 

ist für uns zum Glück sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Einfach ab Hauptbahnhof mit der Linie 16 bis Haibach "Hohe Kreuz Straße" fahren und dann der Beschilderung auf der gegenüber liegenden Seite folgen. Vorbei am Friedhof und Tierpark und schon stehst Du mitten drinn. Du kannst es gar nicht verfehlen! Für Autofahrer stehen natürlich auch genügend Parkplätze zur Verfügung.

Kletterwald Haibach MelanieaufReisen
Der Kletterpark ist leicht zu finden!

Wir waren gegen 12.30 Uhr im Kletterwald. Ich ziemlich aufgeregt, Junior natürlich mal wieder völlig entspannt. Wir standen keine 2 Minuten auf dem Vorplatz, da kamen Simon und Josh, zwei junge Trainer, auf uns zu und berüßten uns sehr herzlich. Ich erklärte den beiden, weshalb wir da sind und Josh rückversicherte sich beim Chef, ob alles so passt. Dann ging es auch schon los:

Sicherheit und Einweisung

 

Als erstes wurden wir mit Gurt und Helm ausgestattet (Gurt an- und ausziehen geschieht durch die Trainer) und nachdem sich noch ein paar weitere Kletterfreunde versammelt hatten, gingen wir zusammen mit Simon rüber zum Einweisungsparcour. Meine Aufregung stieg.

 

Zum Glück hatte ich vorab auf der Homepage des Kletterwaldes gesehen, dass 2015 ein neues, noch sichereres Sicherungssystem eingeführt worden war:

 

Das KLIPA System.

 

Ein System mit dem man durchgängig gesichert und unbeabsichtigtes Aushaken faktisch unmöglich sei. Hier mal ein Bild vom KLIPA Sicherungsdreieck in Aktion:

KLIPA Sicherung Kletterwald Haibach MelanieaufReisen
Junior in 9 Meter Höhe beim umsichern... ein Haken sitzt immer (!) im KLIPA-Dreieck

Simon erklärte uns ruhig und geduldig, wie das Sichern mit dem KLIPA Sytem funktioniert, beantwortete alle Fragen und fragte nach, ob alles verstanden wurde. Mit dem Wissen, immer eingehakt zu sein, versuchte ich mich zu beruhigen; War ich doch beim letzten mal Klettern (damals 2014 an der Ostsee) nicht so ganz überzeugt von dem dortigen Sicherungssystem, was zu einer verstärkten Panik und vorzeitigem Kletterabbruch bei mir geführt hatte. Außerdem wird der Kletterwald 1 x jährlich vom TÜV und 1 x täglich vor Beginn durch die Mitarbeiter auf seine Sicherheit geprüft.

 

Nach Simon´s Einweisung durften wir nacheinander die erste Leiter erklimmen, über den Balken balancieren und eine kleine Seilbahn herunter rutschen. War das Einhaken anfangs noch etwas verwirrend, lernte man doch recht schnell damit umzugehen. Selbst ich, wo ich mich doch so oft geistig verzettele. :-)

 

Durch die offene, ruhige und freundliche Art von Simon legte sich meine Aufregung recht schnell. Ein flaues Gefühl im Magen wg. dem bevorstehenden Klettern auf 3 Meter Höhe blieb aber dennoch zurück.

Du Tarzan, ich Jane - Junior und ich tauschen die Rollen

 

War ich damals an der Ostsee schon leicht überfordert mit dem Einweisungsparcour (meine Jacke hatte sich ausgerechnet in der Übungs-Seilbahn verfangen), so hatte ich hier mittlerweile mehr Mut gefasst.

Auf zur ersten Station also: "3 Meter hoch, leicht" stand dort auf dem Schild. "Mmmmmmm... Schaun wir mal!" dachte ich mir nervös. Junior dagegen ist bei sowas immer echt klasse! Wo ich unruhig werde, behält er stets den Überblick und versucht mir mit seinen 11 Jahren immer eine gute Stütze in solchen Momenten zu sein. Müsste ja eigentlich umgekehrt sein, gell? Nuja... irgendwo hat er seine Stärke schon her. :) Diesmal also klare Anweisung von mir ans Kind:

 

"Schatz, Du wartest bitte auf mich, hast Geduld mit mir und erklärst mir nochmal alles, wenn ich nicht weiter weiß!"

 

Er nun also der starke Tarzan und ich die kleine Jane... ;-) Pädagogen einmal wegschauen, grins.

Natürlich konnte ich während des Kletterns keine Fotos machen aber ich versuche Dir zu beschreiben, wie ich mich gefühlt habe, als der Boden unter mir nur noch aus wackeligen Hölzern, dünnen Seilen oder Autoreifen bestand:

 

Nachdem die erste Herausforderung noch ganz gut zu meistern war und meine Nervosität sich immer noch in Grenzen hielt, ging es bei der zweiten Station nur über ein dünnes Seil, festhalten an einem Tau. Mir wurde flau im Magen und ich dachte ich müsste bereits jetzt abbrechen. Mein eigener Stolz und der Wille, es wenigstens zu versuchen, bewegten mich schließlich doch auf das Seil. Mein rechter Arm mit dem ich mich festhielt, zitterte teilweise sehr stark, so dass ich mich kaum festhalten konnte, sekündliche Pausen, immer einen kleinen Schritt vor den anderen und mein Mantra: "Du bist gesichert und schaffst das!" haben mir letztendlich geholfen, dass ich es wirklich geschafft habe. Stolz und gleichzeitig immer noch sehr aufgeregt, versuchte mich aufs umsichern zur nächsten Station vorzubereiten und musste Junior mehrfach bitten, einfach mal mit dem Reden aufzuhören, so angespannt war ich noch. Station für Station hangelte ich mich anschließend weiter; Es ging über Autoreifen, weit auseinander befindliche Holzstücke und nochmals über dünne Seile.

Meine Gefühle schwankten oft zwischen einem heftigen Adrenalinschub, kleinen Panikschüben bis hin zu Stolz und Freude über die nächste erfolgreich absovierte Hürde. Dann ging es zur Seilbahn: Die von mir am meist gefürchteste Herausforderung. Muss man doch einfach ins Leere springen und darauf vertrauen, dass das Seil hält. Für viele nichts schlimmes. Für mich eine Aktion, die den Puls in die Höhe treibt und mir wahrlich Angst macht. Aber, was soll ich sagen: Ich schaffte auch dieses Hinderniss! Zwar hing ich mittendrinn wirklich mal grandios in den Seilen, baumelte hin- und her und konnte die Knoten im Seil nicht erreichen, mit deren Hilfe ich mich eigentlich auf die nächste Plattform hangelt sollte aber mit etwas tatkräftigter Unterstützung von anderen Kletterern bekam ich dann endlich die Plattform unter meine Füße. Zwei Stationen weiter durfte ich mich endlich absichern. Wow...geschafft!

 

Adrenalin pur!

Teilweise Horror

aber auch jede Menge Spaß!

Stolz und Erleichterung erfüllten mich.

 

Bestimmt wäre ich nach einer Pause noch weiter geklettert aber für mich war es jetzt Zeit, Fotos vom Kletterwald zu machen. Junior hingegen war schon auf dem Weg, die weiteren Herausforderungen anzunehmen.

Kletterwald Haibach MelanieaufReisen
Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel... Junior in Action

Ich durchstreifte den Kletterwald, beobachtete klein und groß beim schaukeln, klettern, balancieren und genoß die Atmosphäre des Waldes. Besonders niedlich fand ich die Möglichkeit, dass hier sogar Kids ab 4 Jahre gesichert klettern dürfen. Auf einem eigenen Kletterparcour, etwas abseits vom Trubel der Großen. Ein paar Bilder hierzu habe ich Dir mitgebracht:

Wer sich nach oder zwischem dem Klettern etwas Ruhe gönnen will oder eine kleine Stärkung benötigt, kann sich hier ausruhen:

Junior war ganz begeistert und testete tatsächlich alle Kletterrouten (3-4 Meter leicht, 3 Meter schwer, 5 Meter, 6 Meter und 9 Meter) durch. Bei dem Aufstieg in 9 Meter Höhe wollte Simon ihn zwar abhalten, diesen zu klettern, doch konnte mein Kind ihm überzeugend versichern, dass er noch genug Kraft hat und sich diese letzte Hüre zutraut.

 

Kleinere Personen (Junior ist 1,59 cm groß) könnten hier allerdins auf der letzten Ebene Probleme beim umsichern bekommen: Die Plattform sitzt etwas zu tief, die Karabinersicherung ist dadurch stark gespannt und lässt sich nicht so einfach lösen. Angst braucht man jedoch keine haben: Rettung kommt sehr schnell! Als Junior nämlich eben dieses Problem hatte, schwang sich Josh sofort wie Tarzan aufs Seil und kam in umgekehrter Reihenfolge auf die Ebene gefahren bzw. geklettert und half beim umsichern! Danach verschwand er wieder genauso schnell wie er gekommen war, und Junior konnte seine Rutschpartie an der nächsten Seilbahn fortsetzen.

Auf die Frage, was ihm am meisten gefallen hat, antwortete mein Kind:

 

"Die lange Seilbahn beim 9 Meter Parcour" und "Dass es so schön anstregend war".

 

Na, wenn das mal keine Aussage ist! :)

Unser Fazit:

 

Meine Meinung:

Haben mir anfangs noch die Knie geschlottert und ist meine Höhenangst noch lange nicht besiegt, so weiß ich bereits jetzt: Ich komme wieder! Zu sehr hat mir einfach das Gefühl gefallen, über eigene Grenzen zu gehen, stolz auf mich sein zu können, gemischt mit der Erholung, die sich automatisch einstellt, wenn man zwischen grünen Laubbäumen und Vogelgezwitscher umher klettert. Durch das freundliche und geduldige Personal bin ich mir sicher, auch in schwierigen Lagen schnell wieder einen kühlen Kopf oder zumindest schnelle Hilfe zu bekomme. Ein weiterer Pluspunkt für mich ist die super Lage, da der Park ohne Auto sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.

KletterwaldHaibach MelanieaufReisen
Noch etwas abgekämpft aber glücklich - Ich komme wieder!! :-)

Junior´s Meinung:

Es war nicht der erste Besuch in einem Hochseilgarten für mein Kind sondern der dritte und dies jeweils in unterschiedlichen Klettergärten. So konnt er gut miteinander vergleichen und kam zu folgendem Ergebnis:

 

Die Kletterrouten, egal in welcher Höhe, seien sehr herausfordernd, würden von Ebene zu Ebene immer schwerer werden. Es mache vor allem soviel Spaß, da sie nicht so einfach sind, wie in den anderen Parks.  Mehrfach erwähnte er auch währen des Kletterns, dass es ihm gefiele, dass Josh und Simon sehr geduldig und nicht so hektisch seien, wie er es bereits in den anderen Hochgärten erlebt habe. Die durchgehende Sicherung sei sehr gut, verbessern könne man nichts, außer vielleicht einen Angestellten mehr bei großen Andrang.

Impressionen aus dem Kletterwald Haibach:

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei den Betreibern und Mitarbeitern vom Kletterwald Haibach bedanken, dass sie uns einen solch tollen Tag ermöglicht haben. Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, dass mir das Vertrauen für eine Zusammenarbeit entgegengebracht wurde. Mein Sohn benannte den Besuch des Hochseilgartens als "Highlight der Ferien". Vielen Dank dafür!

 

Meinen Lesern möchte ich noch einmal versichern, dass meine Meinung völlig unbeeinflusst war und nur meinen eigenen Empfindungen und Erfahrungen entspricht.

Warst Du auch schon einmal zu Besuch im Kletterwald Haibach oder in einem anderen Hochseilpark? Wie waren Deine Erfahrungen? Was hat Dir sehr gut gefallen, was nicht so gut? Hast Du auch Höhenangst und sie schon einmal versucht zu überwinden? Wie hast Du dich dabei gefühlt?

 

Ich freu mich immer sehr über Anregungen, Kommentare und Kritik. Wenn Du mir irgend etwas davon hinterlassen möchtest, nutze doch einfach die Kommentarfunktion. Sehr gerne darfst Du diesen Beitrag auch teilen und Deinen Freunden davon erzählen. Sharing is caring! :)

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